Dritter Bericht 2011
 
 
Schneesturm über Santa Fe
 
Wir waren auf dem Weg nach Santa Fe genau wie El  Moro im vorletzten Jahrhundert, der seinen Job als Gouverneur dort antreten wollte. Zu Füßen einer imposanten Felswand gab er dem Bedürfnis, sich mit einem Graffiti zu verewigen,  nach. Heute würde man dafür bestraft, die Amis ehren so ein altes Graffiti mit einem National Monument! Aber nun will ich mal nicht weiter lästern, schließlich fanden wir hier einen der sehr schön in der Landschaft gelegenen Campground. Die Nacht war schon echt kalt. Morgens kam eine freundliche Rangerin vorbei um uns zu warnen, dass für den Nachmittag Schneefälle vorhergesagt seien.  Als wir nach Santa Fe hineinfuhren, sah der Himmel schon finster aus. Wir ließen uns die Laune nicht vermiesen und bummelten, warm eingepackt, durch diese erste wirklich schöne Stadt. Fast alle Gebäude sind im Adobestil gebaut und es gibt eine Plaza (de Armas) wie in jedem südamerikanischen Ort, was der Stadt zu einem ganz eigenen Charme verhilft.
Auf der Suche nach einem hübschen Platz für die Nacht fuhren wir "etwas" in die umliegenden Berge, fanden ein lauschiges Plätzchen. Ich bezahlte die Nacht und lief den kleinen Hügel zu Casita hinauf. Oben angekommen war ich völlig außer Atem. Komisch!? Die Erklärung lieferte der GPS: wir waren auf 2680 m!! Bald fing es an zu regnen. Am Morgen war der Regen in Schnee übergegangen und diese Nacht war auch ar... kalt. Zum Glück haben wir eine funktionierende Heizung!
Wir entschieden, dass das Museumswetter ist. Alexander besuchte mit viel Vergnügen das Museum der Geschichte New Mexicos und ich genoss das Arts Museum. Anschließend bekam ich zum Kaffee einen ausführlichen Abriss der Geschichte aus weißer Sicht, was zu den bekannten Diskussionen führte. Auch das kann warm halten!
Auf dem weiteren Weg in Richtung Mesa Verde folgten wir nicht unserer Else (GPS) sondern nahmen einen Scenic Byway, der auch noch eine Abkürzung darstellte. Allerdings ging es wieder heftig aufwärts in die Berge, sehr
 "scenic "  aber bald konnten wir die Landschaft wegen heftigen Schneefalls nicht mehr sehen. Neben der Straße lag ordentlich Schnee und Alexander wirkte etwas angespannt bei dem Gedanken, unser Fünftonner könnte ins Rutschen geraten.
Wir hatten gehofft, der großen Hitze in Arizona und New Mexico zu entgehen, indem wir schon im Mai dort herumreisen.  Diese Hoffnung hat sich voll erfüllt! Vorsicht beim Wünschen, manchmal übertreiben sie es mit der Erfüllung! Unsere niedrigste Temperatur tagsüber (!)  waren 28 Grad. Natürlich Fahrenheit, also -2 in Celsius.
Nun helfen uns nur noch die heißen Rhythmen von Kurts afrikanischer CD und Lisas selbst gestrickte Socken! Zum Glück haben wir Freunde, die sich um unser Wohlergehen sorgen!
 
 
Montag, 23. Mai 2011